Unsere Rotkreuzlerin Barbara Jung
In den letzten Kriegsmonaten kam einmal pro Woche eine SS-Abordnung durch das polnische Lazarett, in dem Barbara Jung tätig war, und bestimmte – unabhängig von der Schwere der Verwundung und der Länge der Genesungszeit – wer gesund genug war, um wieder an die Front zu marschieren. Dabei wurden fiebernde Soldaten bei dieser „Visite“ generell für untauglich befunden und bekamen sogar oft einen Genesungsurlaub genehmigt. Rotkreuzschwester Barbara Jung rettete damals vielen Soldaten, von denen sie wusste, dass die Front der sichere Tod für sie bedeuten würde, das Leben. Sie verabreichte ihnen am Abend vor der Visite eine Kochsalzlösung, die die Körpertemperatur bis hin zum Fieber ansteigen ließ. Damit waren die Soldaten nicht einsatzfähig und blieben bis zur endgültigen Genesung im Lazarett in Sicherheit.